Viele Menschen stellen sich eine Videokonsultation ähnlich wie einen klassischen Praxisbesuch vor: Symptome beschreiben, Beschwerden schildern und am Ende ein Rezept oder einen Therapieplan erhalten. Der entscheidende Unterschied im Online-Format ist jedoch, dass der Arzt Sie nicht körperlich untersuchen kann. Seine Einschätzung basiert ausschließlich auf den Informationen, die Sie bereitstellen – wie Krankengeschichte, Laborwerte und Befunde. Internationale Studien zeigen: Wenn Patienten vor einer Online-Konsultation alle relevanten medizinischen Daten bereithalten, steigt die Genauigkeit der Diagnose deutlich. In einer Untersuchung lag die Trefferquote bei 76,6 %, wenn nur die Anamnese vorlag. Wurden Laborwerte und Untersuchungsergebnisse ergänzt, stieg die Genauigkeit auf 93,3 %. Eine gute Vorbereitung spart Zeit, reduziert Stress und ermöglicht es Ihnen, klare Antworten vom Spezialisten zu erhalten. Während der Arzt sich auf die Analyse konzentriert, behalten Sie den Überblick über das Wesentliche. Das Ergebnis: ein klarer Handlungsplan – sei es eine Therapieempfehlung oder weiterführende Diagnostik.
Schritt 1: Medizinische Vorbereitung
Sammeln Sie Ihre medizinischen Dokumente
Damit der Arzt sich ein vollständiges Bild machen kann, sollten Sie alle relevanten Unterlagen bereithalten. Am besten legen Sie auf Ihrem Computer einen Ordner mit folgenden Dokumenten an:
- Aktuelle Arztberichte und Entlassungsbriefe
Dazu gehören Befunde, Operationsberichte und Unterlagen, die den Verlauf der Diagnostik und Behandlung zeigen. Auch scheinbar nebensächliche Dokumente können wichtig sein. - Aktuelle Labor- und Untersuchungsergebnisse
Blut- und Urinwerte, Biochemie, Hormondiagnostik, Ultraschall, MRT-, CT- und Röntgenaufnahmen, Biopsien etc. Optimalerweise nicht älter als 3–6 Monate. Wenn möglich, legen Sie eine Serie von Befunden bei, um Entwicklungen im Verlauf zu zeigen. - Bilddateien im DICOM-Format
Bei MRT-, CT- oder PET-CT-Untersuchungen sollten Sie die Originalbilder im DICOM-Format von der Klinik anfordern. Nur so kann der Arzt Details zoomen, messen und präzise bewerten. Screenshots oder Ausdrucke reichen nicht aus. - Berichte anderer Fachärzte
Falls Sie bereits Neurologen, Onkologen, Kardiologen oder andere Fachärzte konsultiert haben, sind deren Einschätzungen sehr wertvoll.
Tipp: Scannen Sie alle Dokumente oder fotografieren Sie diese in hoher Qualität. Benennen Sie die Dateien klar, z. B. „Blutwerte_2024-08“ oder „MRT_Lendenwirbelsäule_2024-09“.
Notieren Sie Ihre Symptome und Krankengeschichte
Beschreiben Sie Ihr aktuelles Befinden und den bisherigen Verlauf:
- Was genau belastet Sie? Art der Schmerzen (z. B. stechend, dumpf), Ort, Häufigkeit.
- Seit wann bestehen die Beschwerden? Möglichst genaues Datum oder Zeitraum.
- Gibt es Auslöser oder Linderungen? Zusammenhang mit Aktivität, Essen, Tageszeit.
- Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig? Präparate, Dosierungen, Dauer der Einnahme. Auch Nahrungsergänzungsmittel und pflanzliche Mittel nennen.
- Welche Therapien wurden bereits versucht? Fachärzte, Behandlungen, Ergebnisse.
Auch kleine Details können entscheidend sein – etwa Nachtschweiß, Schwindel oder Appetitveränderungen.
Gutes Beispiel:
„Seit August 2024 Rückenschmerzen mit gelegentlicher Taubheit im linken Bein. Schmerz verstärkt sich nach Belastung. Ibuprofen hilft nur teilweise, danach kommt der Schmerz zurück. Kein Gewichtsverlust, kein Fieber.“
Schlechtes Beispiel:
„Manchmal tut es weh. Ich nehme verschiedene Tabletten, das hilft manchmal, aber nicht immer.“
Bereiten Sie Fragen für den Arzt vor
Im Gespräch kann man leicht etwas Wichtiges vergessen. Schreiben Sie daher Fragen vorher auf – nach Priorität geordnet:
- Zum Befund: Ist meine Diagnose korrekt? Sind weitere Tests nötig?
- Zur Behandlung: Welche Therapieoptionen gibt es? Welche Vor- und Nachteile? Was würden Sie empfehlen?
- Zur Prognose: Was bedeutet die Diagnose langfristig?
- Zum Lebensstil: Muss ich Ernährung oder Bewegung anpassen? Gibt es Einschränkungen?
- Zur Organisation: Wann ist die nächste Kontrolle sinnvoll? Wie oft muss ich mich melden?
Schritt 2: Technische Vorbereitung
Technische Probleme können wertvolle Zeit kosten. Achten Sie deshalb auf Folgendes:
- Internetverbindung prüfen: Sorgen Sie für eine stabile, schnelle Verbindung – am besten über WLAN.
- Plattform testen: Bei MedicusUnion erscheint der Link zur Videokonsultation 15 Minuten vor Beginn im Benutzerkonto. Testen Sie die Kamera und den Ton 10–15 Minuten vorher.
- Headset mit Mikrofon nutzen: Für klare Sprachqualität und weniger Hintergrundgeräusche.
- Kamera & Licht einstellen: Das Licht sollte von vorne kommen, nicht von hinten. Vermeiden Sie das Gegenlicht durch Fenster, damit Ihr Gesicht gut sichtbar ist.
- Ruhige Umgebung schaffen: Planen Sie 30–60 Minuten ungestört ein. Schalten Sie Handy-Benachrichtigungen aus.
- Arbeitsplatz vorbereiten: Halten Sie alle Dokumente griffbereit oder öffnen Sie sie in Tabs auf Ihrem Computer.
Schritt 3: Sprachliche und organisatorische Vorbereitung
Gerade bei internationalen Spezialisten sind Sprache und Organisation entscheidend:
- Sprache der Konsultation klären: Findet die Videokonsultation auf Englisch, Deutsch oder in einer anderen Sprache statt? Medizinische Fachbegriffe können anspruchsvoll sein, daher ist eine klare Verständigung wichtig.
- Übersetzungen vorbereiten: Wenn der Arzt Ihre Sprache nicht spricht, sollten Befunde professionell übersetzt sein. MedicusUnion unterstützt Sie bei der Übersetzung.
- Dolmetscher hinzuziehen: Bei komplexen Fällen ist ein medizinischer Dolmetscher empfehlenswert. MedicusUnion stellt bei Bedarf qualifizierte Übersetzer.
- Pünktlichkeit: Beachten Sie mögliche Zeitunterschiede. Konsultationen dauern meist 30–60 Minuten. Zeigen Sie Verständnis, falls der Arzt sich einmal verspätet.
Was während der Konsultation wichtig ist
- Ihre Geschichte vollständig erzählen: Lassen Sie keine Details aus.
- Auf die Zeit achten: Sprechen Sie zuerst die wichtigsten Punkte an.
- Fragen stellen: Klären Sie alles, was unklar ist, direkt während der Konsultation.
- Mitschriften machen: Notieren Sie Medikamente, Dosierungen und Empfehlungen des Arztes.
- Nächste Schritte klären: Besprechen Sie zusätzliche Tests, Folgeuntersuchungen oder die Einbeziehung weiterer Fachärzte.
Die Qualität einer Videokonsultation hängt nicht nur vom Format ab, sondern vor allem von Ihrer Vorbereitung. Je vollständiger Ihre Unterlagen und je klarer Ihre Fragen, desto präziser kann der Arzt Sie beraten.
Wenn Sie noch unsicher sind, welchen Spezialisten Sie benötigen, unterstützt Sie MedicusUnion bei der Auswahl und organisiert Videokonsultationen mit hochqualifizierten Ärzten weltweit – inklusive Übersetzungsservice. So lassen sich Sprachbarrieren überwinden, und Sie erhalten Zugang zu internationaler Spitzenmedizin, ohne Ihr Zuhause verlassen zu müssen.